Warum Auslandstierschutz?

Tierschutz hört nicht an den Grenzen auf. Deutschland ist ein relativ reiches Land und auch bei uns wird der Tierschutz bislang politisch und juristisch nur halbherzig durchgesetzt. Gerade in der sogenannten Nutztierhaltung gibt es noch viele Handlungsfelder, doch im Bereich der Haustiere besteht doch ein relativ breiter gesellschaftlicher Konsens, dass Tiere Gefühle haben, gar zur Familie gehören und dass ihnen nicht ohne Not Schaden zugefügt werden darf.

 

In anderen Ländern –selbst innerhalb Europas – ist das noch anders. Es gibt Gesellschaften, in denen dem Tier Gefühle und Empfindungen abgesprochen werden. Man fühlt sich manchmal in das 18. Jahrhundert zu Zeiten der Sklaverei zurückversetzt, als auch „normale zivilisierte Menschen“ den schwarzen Sklaven ein Bewusstsein und eine Seele einfach absprachen um sie ohne schlechtes Gewissen ausbeuten und quälen zu können. Diese Einstellung dem Tier gegenüber ist im Süden und Osten Europas noch fest verankert.

 

Früher haben sich tierliebe deutsche, schweizer oder österreichische Auswanderer vor Ort mit etwas privatem Geld um ein paar halbverhungerte Seelen gekümmert. Und das war gut so!

 

Einheimische haben angefangen über dieses Tun nachzudenken. Heute gibt es auch in den süd- und osteuropäischen Ländern einheimische Tierschützer und Tierschutzvereine. Die EU hat Tierschutzgesetzte vorgeschrieben. Doch hat die breite Bevölkerung andere Sorgen und die Tierschützer werden angefeindet und verlacht. Diese Tierschützer machen einen verdammt schweren Job und sind auf unsere Unterstützung angewiesen.

Natürlich geht es auch darum dem einzelnen Tier zu helfen, doch wichtiger ist es die Grundhaltung der Bevölkerung zu ändern.

Es ist wichtig, dass dem einzelnen Tier geholfen wird, doch die Wirkung „ein reicher Deutscher gibt Geld aus um ein wertloses Tier aus einer Tötungsstation in seine Familie zu integrieren“ ist viel ausdrucksvoller – der „reiche Deutsche“ könnte sich doch auch einen rassereinen Welpen kaufen. Warum wollen die Deutschen die „gebrauchten“ und weggeworfenen Hunde aus einer Tötungsstation? Diese Botschaft ist wichtig, hier geht es um die Wertigkeit eines Tierlebens! Im optimalen Fall betreiben die einheimischen Tierschützer auch Aufklärungsarbeit, richtige Infokampagnen und natürlich –ganz wichtig- Kastrationsaktionen.

Wir haben seit einigen Jahren feste Kooperationen mit Tierschützern in Nordspanien (Vitoria, gelegentlich auch Bilbao), Südspanien (Alicante, gelegentlich Olivenza) und Kreta.

 

Wir unterstützen die Tierschutz-Kollegen in dem wir regelmäßig Hunde übernehmen, die Tierarzt- und Transportkosten erstatten und Vermittlungsberichte incl. den „Happy-End-Familienfotos“ für deren Öffentlichkeitsarbeit zurücksenden. Innerhalb Tierschutzkreisen wird höchster Wert darauf gelegt, dass nicht für das Tier bezahlt wird um keinesfalls eine „Produktion“ oder den „Handel“ zu fördern.

 

Das sind i.d.R. immer langfristige Kooperationen, da ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis aufgebaut werden muss. Die Spanier müssen die Gewissheit haben, dass wir regelmäßig abnehmen, keinen Hundehandel betreiben, sondern wirklich auf eine gute Vermittlung Wert legen. Das wir wirklich am Tierschutz interessiert sind und nicht nur die herzigen kleinen jungen Hündchen nehmen, sondern auch mal einem Senior oder einer eher „Inneren Schönheit“ eine 2. Chance geben. Das ist wichtig für die Wertigkeit des Tieres! Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass nur gut verkäufliche Ware abgeholt wird. Und wir müssen darauf vertrauen können, dass die Papiere und Untersuchungen korrekt sind sowie vorher abgesprochene Charaktereigenschaften des Hundes (meistens: verträglich und lieb) passen.

 

Diese Kooperationen betreffen hauptsächlich Hunde. Katzen gibt es auch bei uns in Deutschland zu viele, da sind wir selbst mit Kastrationsaktionen gefordert.

 

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